Aber vielleicht von vorne.
Bis zu meinem 19. Lebensjahr verbrachte ich meine Kindheit und Jugendzeit in einer kleinen Stadt Nordosten Polens. Meine Eltern hatten sich getrennt als ich 9 Jahre jung war und ab dann ging mein Leben gefühlt nur noch bergab.
Ich bin mit vielen Ängsten aufgewachsen, war oft auf mich allein gestellt. Wir hatten immer wieder nichts zu essen. Wie sich Jahre später herausstellte war ich ständig in einem Kampfmodus. Und das war gar nicht gut.
Konzentrationsschwäche und Müdigkeit waren meine ständigen Begleiter. Ich könnte noch vieles schreiben, aber ich möchte nicht der Dramatik meiner Vergangenheit zu viel Platz geben.
So hatte ich kurz vor meinem Abitur die Oberschule geschmissen. Ich war überfordert und wollte nur noch weg. Mit 19 Jahren bin ich zum ersten Mal nach Deutschland gekommen und irgendwann auch hier geblieben. Es war mein Zufluchtsort.
Ich hatte Abitur nachgeholt, geheiratet, eine Ausbildung zur Kosmetikerin abgeschlossen und mich dann Selbständig gemacht. Der Beruf machte mir Spaß, aber da war noch etwas. Die ganze Jahre schlummerte es in mir. Ich hatte meinen Traum immer noch nicht aufgegeben.